Interview mit dem neuen Trainer der ersten Herren

Sascha Krüger stellt sich den Fragen zum Rückrundenauftakt

Findorff, 06.02.2022: Interview mit Sascha Krüger

Deine ersten Wochen als Trainer beim VfL 07, wie hast Du diese erlebt? Die ersten Wochen haben mir sehr viel Spaß gemacht. Das Umfeld mit dem Co-Trainer Daniel Schlüter, dem Vorstand und allen Betreuern sowie die gesamte Mannschaft haben mir die ersten Schritte sehr vereinfacht. Ich habe mich auf Anhieb sehr wohl gefühlt und freue mich auf die gemeinsame Arbeit in den nächsten Wochen/Monaten/Jahren. Das gesamte Umfeld ist fantastisch. Jeder begegnet hier jedem mit Respekt und mit einer liebevollen Höflichkeit. Man bekommt schnell das Gefühl in einer Familie zu sein. In all meinen Jahren im Fußball war mir dies immer besonders wichtig und ich konnte mich schnell mit Vereinen identifizieren, deren Umfeld genau dies hervorbrachte. Daher fühle ich mich bereits nach wenigen Wochen superwohl im Verein und das ist sicher auch ein Grund dafür, dass die Spieler sich ebenfalls im Verein sehr wohl fühlen. Ich hoffe, ich kann eine ganze Weile in diesem Verein tätig sein. 

Wie waren Deine ersten Eindrücke der Trainingseinheiten und wie funktioniert die Zusammenarbeit mit Deinem Co Trainer Daniel Schlüter? Meine Eindrücke aus den ersten Einheiten waren allesamt positiv. Die gesamte Mannschaft macht einen sehr guten Job in den Trainingseinheiten, auch ist die Trainingsbeteiligung erfreulich überdurchschnittlich, diese liegt bei fast über 20 Spielern pro Training. Natürlich muss sich noch eine Menge einspielen und auch ich muss mich noch sehr viel weiterentwickeln, aber ich bin sehr zuversichtlich, dass wir dies in den nächsten Monaten gemeinsam schaffen werden. Die Jungs geben richtig Vollgas und die Euphorie ist spürbar. Davon lassen wir uns als Trainerteam natürlich anstecken. Daniel und ich tauschen uns immer wieder aus und er bringt tolle Ideen mit. Er ist eine enorme Stütze in vielerlei Hinsicht und seine Meinung schätze ich sehr. Er kennt die Jungs alle auch sehr viel länger und ich bin froh, dass er diesen Weg mit uns gemeinsam in der Rückrunde weitergehen wird.  

Die ersten Testspiele sind unter Deiner Leitung erfolgt, bist Du bisher zufrieden? Unsere Vorbereitungsspiele waren überwiegend gut bis sehr gut. Wir haben viele Dinge angesprochen, bereits toll umgesetzt. Allerdings besteht nach ein paar Wochen natürlich noch eine Menge Handlungsbedarf. Es kann nach so kurzer Zeit noch nicht alles klappen. Aber wir haben gegen Komet Arsten und Habenhausen bereits taktisch viele gute Ansätze gehabt und auch zu Recht kein Gegentor kassiert. Auch gegen Bornreihe haben wir viele Dinge bereits richtig gemacht, auch wenn das Ergebnis am Ende nicht für uns gesprochen hat. Zum Abschluss gegen Heidkrug haben wir natürlich Licht und Schatten gezeigt, aber so etwas passiert auch mal und wird uns für den Rückrundenstart nicht beeinflussen. 

Wie interpretierst Du grundsätzlich Herren-Amateurfußball als Trainer und wie ist Deine grundsätzliche Spielphilosophie? Nach vielen Jahren und Erfahrungen im Herrenamateurfußball ist mir leider immer wieder eines besonders aufgefallen. Die taktische Ausbildung bleibt leider viel zu oft auf der Strecke. Ich habe da eine klare Philosophie, die ich mit meiner Mannschaft  umsetzen möchte. Wenn man als Spieler gewisse taktische Anforderungen umsetzen kann, hilft es nicht nur dem Spieler sich weiterzuentwickeln, sondern es hilft auch der gesamten Mannschaft. Eine Philosophie prägt sich nicht nur durch eine Grundordnung wie 4-1-4-1, 3-5-2, 4-2-3-1 oder 4-3-3 ein, sondern vor allem durch die Möglichkeiten, die sich in einem Spiel entwickeln, ohne dabei im Chaos zu versinken. Für mich bedeutet es die Spieler so vorzubereiten, dass jeder auf dem Feld weiß, was er zu tun hat und weiß, was die anderen Mitspieler zu tun haben. Nur wenn jeder jeden coachen kann, vom Trainerteam bis hin zum 18. Spieler im Kader, kann man flexibel auf die verschiedensten Situationen reagieren. 

Was verlangst Du von ambitionierten Leistungsfußballern wenn es um Mannschafts- und eigen Spielerziele geht? Meiner Meinung nach geht es hier nicht darum etwas zu verlangen. Jeder kann für sich selber entscheiden, was er zu geben bereit ist. Ich für mich persönlich gebe der Mannschaft alles was in meiner Macht steht, um ihnen gerecht zu werden. Ich versuche der Mannschaft mein Wissen zu vermitteln und mir weiteres Wissen anzueignen, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Ich versuche jedem mit Respekt zu begegnen, in dem ich alle fair behandele, immer pünktlich erscheine, das Training vernünftig vorbereite, für jeden Spieler ein offenes Ohr habe und jedem mit Verständnis gegenüberstehe. Und wenn dies von der Mannschaft erwidert wird, dann denke ich wird jeder mit Spaß und vollem Einsatz dabei sein.

Welche Ziele hast Du als Trainer beim VfL 07? Die Weiterentwicklung eines jeden Spielers individuell, der Mannschaft im Ganzen und auch meine persönliche Entwicklung als Trainer stehen bei mir an erster Stelle. Man kann natürlich jetzt über Aufstieg, Klassenerhalt oder ähnliches sprechen. Und klar ist, dass wir erfolgreich Fußball spielen wollen. Dies funktioniert aber nur, wenn jeder einzelne im Verein bereit ist zu lernen, sich einzubringen und seine Ideen teilt. Und wenn wir das gemeinsam schaffen, werden wir viele Spiele gewinnen und können Ziele erreichen wie einen Aufstieg im ersten Step.

Angenommen Du hättest drei Wünsche frei beim VfL 07, die wären dann: 1. Dass jeder im Team, ob Spieler, Trainer oder Betreuer mit seinen Aufgaben wachsen will und weiterhin Spaß hat und vor allem gesund bleibt. 2. Dass die Mannschaft und ich einen tollen Austausch haben und wir lange zusammenarbeiten werden. 3.Hier darf der sportliche Erfolg nicht fehlen und daher wäre in naher Zukunft der Aufstieg in die Bremenliga sicherlich ein Wunsch von jedem hier beim VfL 07 Bremen. 

Die Rückrunde beginnt nun mit dem Punktspielauftakt gegen den SV Lemwerder, was erwartest Du von diesem Spiel? Ich hoffe und erwarte zunächst, dass alle nominierten Spieler richtig Lust auf dieses Spiel nach über acht Wochen Pause udn der Wintervorbereitung haben. Ein Trainerwechsel im Winter muss auch erstmal greifen. Wir werden das aktuell beste Team ins erste Punkstpiel in 2022 ins Rennen schicken, mit einem richtig guten Matchplan. Wir werden Lemwerder aber zu keinem Zeitpunkt unterschätzen. Dazu haben wir eine starke Bank, so dass wir dann auch noch sehr gut nachlegen können im Laufe des Spiels. Mein Co Daniel und ich sind sehr zuversichtlich gegen Lemwerder zu gewinnen und wollen einen richtig guten Start hinlegen.

Lieber Sascha, danke für das sympathische Gespräch und wünschen Euch ganz viel Spaß und Erfolg!